Willkommen in Weißenborn …
so steht es auf den Willkommenstafeln geschrieben und so ist es auch gemeint, denn viele, die sich auf den Weg ins Eisenberger Mühltal begeben, wissen nicht, dass sie zunächst die Holzlandgemeinde Weißenborn passieren, um ihr Wander- und Ausflugsziel zu erreichen. Dieses Tal in seiner Idylle und Pracht prägte von Beginn an die Entwicklung von Weißenborn.
Von den 50er bis 70er Jahren des 20. Jahrhunderts war Weißenborn ein sehr beliebter Urlaubsort. Hauptanziehungspunkt damals wie heute ist das Tal, das mit seiner Ruhe zum Wandern einlädt. Die zahlreichen Mühlen, die nun als Gaststätten oder Pensionen betrieben werden, bieten schöne Ausflugsziele. Egal ob zu Fuß, per Pedale oder mit dem Pferdefuhrwerk, hier fühlt sich jeder wohl. Das wusste auch schon Emil Bahr zu schätzen, vielen eher bekannt als Milo Barus. Milo Barus, der stärkste Mann der Welt, verbrachte viele Lebensjahre in Thüringen, so übernahm er auch zeitweise die Bewirtschaftung der Meuschkensmühle und baute sich gegenüber seinen Alterswohnsitz, ein Häuschen im Schweizer Stil.
Haupteinnahmequelle der Einwohner Weißenborns war viele Jahrhunderte das Holzgeschäft, hervorgerufen durch das waldreiche Gebiet. Als Leiter- und Rechenmacher verdienten die Weißenborner damals wie heute durch Verkauf und Handel ihren Lohn. Noch heute hört man die Säge “singen”, so wie es wohl kaum noch woanders im Holzland üblich ist. Wer möchte, kann hier unmittelbar nach der Herstellung die Früchte des Handwerkes mit nach Hause nehmen. Auf diesem Weg hat so mancher Holzrechen oder so manche Holzleiter die Ferne bereist.
Die ca. 1300 Einwohner zählende Gemeinde Weißenborn verfügt über eine ausgewogene
Versorgungsstruktur. Neben einigen Einzelhandelseinrichtungen und Gaststätten sind für die stetige Entwicklung die Sozialeinrichtungen, wie der Kindergarten “Mühltalspatzen”, die Grundschule und eine Praxis für Allgemeinmedizin, welche sich im Bildungs- und Bürgerzentrum des Ortes befinden, von großer Bedeutung.
Für eine starke Bindung zum Heimatort sorgen besonders die Vereine der Gemeinde und die Freiwillige Feuerwehr. Während der Sportverein mit seiner Tischtennissektion und der Männergesangverein die Gemeinde weit über das Holzland hinaus bekannt gemacht haben, sichert der Traditionsverein den alljährlichen Höhepunkt, das Maibaumsetzen, ab. Zu diesem Pflingstfest versammeln sich in alter Tradition Einheimische und Gäste. Als bundesweite Besonderheit findet dies am “dritten Feiertag”, dem Dienstag nach Pfingsten statt.
Die Freizeitgestaltung der Jugend haben sich der Jugendverein “Emma Krempoli” und der Motocrossverein “Kühn’s Höhe” auf die Fahne geschrieben.
1378 wurde “Wizzenborn” erstmals erwähnt. Es ist aber davon auszugehen, dass das Dorf bzw. dessen Ursprung bis weit ins 12. Jahrhundert hineingeht. Der Name ist auf die alte thüringische Bezeichnung “Brunno” für Trinkwasserquelle zurückzuführen. Unter dem niederdeutschen Einfluss im Mittelalter ersetzte man das Wort durch “born”. Weißenborn bedeutet so viel wie “klare Quelle”.
Im Mittelalter war Weißenborn bekannt durch seinen Dingstuhl, d. h. die Gerichtsbarkeit im Freien. Diese Gerichtsstätten wurden seit dem letzten Drittel des 12. Jahrhunderts in bestimmten Orten für mehrere Dörfer errichtet. Zum Weißenborner Dingstuhl gehörten u. a. Lausnitz, Hermsdorf, Tautenhain, Seifartsdorf und Pretschwitz. Noch 1619 sprach man in Weißenborn Recht.
1662 wurden Krotendorf zu Weißenborn geführt. Noch heute nennen die Einwohner den Ortsteil am Eingang zum Mühltal “Krotenloch”. Der eigentliche Weißenborner Ortskern ist im Gebiet um den Anger und Teichdamm zu suchen.